Joca – Rap aus Dresden mit Haltung
Der Name Joca steht für Boom Bap, Ehrlichkeit und Haltung. Inspiriert von Johnny Cash – dessen Name schon vergeben war – hat sich Joca kurzerhand für die Initialen entschieden: J-O-C-A. Und hinter diesem Kürzel steckt ein Musiker, der den 90er-Rap nicht nur gehört, sondern gelebt hat.
Mit 14 Jahren startet er seine Reise in die Musik – die ersten Freestyles auf Partys, roh und ungefiltert. Es folgten kleine Auftritte, 2007 die erste selbstproduzierte CD und 2021 schließlich seine erste offizielle Platte.
Der Weg dorthin war alles andere als gerade. Bevor die Musik kam, war Joca auf dem Streetboard unterwegs – und das auf höchstem Niveau. Deutscher Meister. Bis ein Unfall ihn zwang, eine Pause einzulegen. In dieser Zeit entdeckte er den Rap – begleitet von den CDs seiner Schwester, die zu Hause auf Dauerschleife liefen. Was als Zeitvertreib begann, wurde schnell zur Leidenschaft.
Sein Sound: Boom Bap. Ehrlich. Politisch. Musik, die nicht glattgebügelt ist, sondern Stellung bezieht. Die Haltung zeigt und dabei nah am Leben bleibt.
Die Dresdner Musikszene beschreibt Joca als vielfältig, aber auch herausfordernd. Es fehlt an Förderstrukturen, vor allem an Proberäumen. Mit dem Wegfall der Wetterwarte und des Sektors sind zwei wichtige Orte für junge Musikerinnen verloren gegangen. Auch die Hürden für Straßenmusik machen es Künstlerinnen schwer, sich frei zu entfalten.
Sein Wunsch für die Zukunft? Eine Tour mit Liveband. Eine Platte mit echten Instrumenten. Und gerne auch mal ein gemeinsamer Auftritt mit der Banda Comunale.
Für SounDDcheck durfte ich Joca fotografisch begleiten – ein Künstler, der zeigt, dass Haltung und Hip-Hop keine Gegensätze sind, sondern sich wunderbar ergänzen.

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